Trautes Heim

[Alane]

Als Alane schwer beladen vom Markt heimgekommen war, machte sie sich auf die Suche nach ihrem größten Korb. Sie fand ihn in ihrer "Hexenküche", voll mit getrockneten Kräuter.

Alane füllte die Kräuter in Leinensäckchen und ging mit dem Korb in die Küche. Dort begann sie nun aus ihren Einkäufen leckere Kleinigkeiten vorzubereiten.

Erdbeeren und Radieschen konnte sie einfach in den Korb legen, der Marmorkuchen steckte schon im Ofen. Die Eier landeten im Wasser, um sie hart zu kochen, und das Hähnchen, das am Morgen noch auf dem Bauernhof im Sand gescharrt hatte wurde zum Brathähnchen. Heute war es Alane nicht gut genug Brot vom Markt zu kaufen, sie backte selbst Brot nach dem alten Rezept ihrer Großmutter. Als besondere Überraschung für Starkimarm hatte sich Alane aus Konstanz Räucherforelle liefern lassen - er mochte doch Fisch so gerne. Schließlich landete noch ein großes Stück Käse im Korb.

Alane betrachtete zufrieden die vorbereiteten Speisen. Teller, Besteck und Becher landeten nun noch im Korb. Schließlich füllte sie einen großen Krug mit frischem Brunnenwasser, einen anderen mit kühlem Bier. Schnell lief sie noch zum Wäscheschrank um eine Decke herauszusuchen.

Dann schickte sie ihr Hausmädchen gemeinsam mit einem Jungen aus der Nachbarschaft, der beim Tragen helfen sollte, los zum Waldsee, um dort alles vorzubereiten. Sie wollte Starkimarm heute mit einem Picknick überraschen.



Alane freute sich darauf bei dem schönen Wetter mit Starkimarm gemeinsam einige Zeit am See zu verbringen. Hoffentlich würde er bald heimkommen - und hoffentlich wäre er gleich einverstanden einen Spaziergang mit ihr zu machen.

[starkimarm]

Als Starkimarm Alane zu Hause erblickte, sah er sofort, dass sie voller Tatendrang steckte. Mit was sie ihn wohl nun wieder überfallen würde?

Hallo mein Schatz.


Vorsichtig ging er zu ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Wange und sah sie dann fragend an.

[Alane]

Alane strahlte als Starkimarm nach Hause kam. Nun konnte es endlich losgehen. Nachdem sie ihm einen Begrüßungskuss gegeben hatte, hakte sie sich bei ihm unter und zog ihn wieder zur Tür.

Komm, Liebster. Lass uns spazieren gehen. Das Wetter ist so schön, das müssen wir einfach ausnutzen.

Insgeheim hoffte sie inständig, er würde jetzt nicht sagen, dass er noch etwas im Arbeitszimmer zu erledigen hätte.

[starkimarm]

Schon halb aus dem Eingang blickte Starkimarm zurück zur Tür seines Arbeitszimmers.

Ab…

Aber da war er schon im Freien, und Alanes Tatendrang hatte er nichts entgegenzusetzen und eigentlich schuldete er Alane die gemeinsame Zeit. Also ließ er sich entführen und schluckte seinen Einspruch hinunter.

[Alane]

Alane war glücklich. Heute war sie wieder ganz sie selbst, nicht die Königin - sondern einfach nur Alane, Starkimarms Frau.

Vergnügt ging sie mit ihrem Mann durch den blühenden Garten.

Ich freue mich, dass Du heute so früh heimgekommen bist - und noch mehr freue ich mich, dass Du Dir die Zeit nimmst, mit mir spazieren zu gehen.

Was hältst Du davon, wenn wir zum kleinen Waldsee gehen. Ich würde gerne ausprobieren, wie kalt das Wasser noch ist. Ich habe mir für diesen Sommer fest vorgenommen endlich schwimmen zu lernen.

[starkimarm]

Starkimarm konnte sich dunkel an eine Gschichte im Konstanzer See erinnern, wusste aber nicht mehr genau was passiert war, aber dass Alane nicht schwimmen konnte kam ihm jetzt wieder in denn Sinn. Er verkeinfte sich die Antwort die ihm auf der Zunge lag und stattsessen, nahm er Alane in den Arm und flüsterte ihr ins Ohr, ich werds dir beibringen.

Dann machte er sich neben Alane auf den Weg zum See.

[Alane]

Aber Du darfst dann nicht schimpfen, wenn ich mich dumm anstelle. Ich hab's noch nie versucht.

Alane lächelte Starkimarm an. Es tat ihr gut von ihm in den Arm genommen zu werden und sie war begeistert über sein Angebot ihr das Schwimmen beizubringen.

Es war ein warmer Frühsommertag, doch als sie in den Wald traten, spürten sie eine angenehme Kühle. Grünlich schimmerte das Sonnenlicht durch das Blätterdach, das im leichten Wind leise raschelte.

Alane führte Starkimarm an den Platz an dem sie geheiratet hatten. Am Ufer des Waldsees war ein Ruderboot vertäut.

Hilfst Du mir ins Boot und ruderst uns auf die andere Seite?

Lächelnd streckte Alane Starkimarm ihre Hand entgegen, damit er ihr in den kleinen Kahn helfen konnte.

[starkimarm]

Starkimarm entledigte sich seiner Schuhe und Strümpfe, krempelte die Hose hoch und stieg ins Wasser um das Boot näher zu sich zu ziehen. Er nahm Alane auf den Arm und setzte sie vorsichtig im Boot ab, als diese saß, versuchte er selber ins Boot zu klettern, aber durch die einseitige Belastung kam das nicht gerade große Boot gefährlich ins schaukeln…

[Alane]

Ah!

Alane schrie auf, als der Kahn anfing zu schaukeln.

Hilfe - das Boot kentert!

Vorsicht, Stark, ich glaube, es ist noch ein bißchen zu kalt zum Schwimmen.

Alane klammerte sich ängstlich am Ruderboot fest, musste aber selbst lachen. Sie gab sicher ein lustiges Bild ab, so wie sie sich anstellte.

[starkimarm]

Starkimarm lachte,

ich glaub nicht das es zu kalt ist, du willst nur einen Rückzieher machen.

Nachdem sich das Boot wieder beruhigt hatten, nahm er die Ruder und beförderte sie ans andere Ufer, dort angekommen brachte das Boot noch einmal leicht ins schaukeln, dabei blickte er Alane fragend an.

Bist du bereit?

Dann sprang er aber ins seichte Wasser,zog das Boot ans Ufer und reichte Alane die Hand damit sie an Land klettern konnte.

Du solltest dich Ausziehen, wenn du schwimmen lernen willst…

[Alane]

Alane zwinkerte Starkimarm zu.

Eigentlich wollte ich heute ja nur die Wassertemperatur testen. Ich hab was anderes vor.

Sie nahm Starkimarms Hand und führte ihn an einen sonnigen Platz direkt am See, wo ein Steg ins Wasser gebaut war. Dort war schon alles für das Picknick vorbereitet.



Ich dachte, wir setzen uns hier hin, essen ein bißchen was und lassen es uns einfach gut gehen. Wir haben immer noch viel zu wenig Zeit für uns.

[starkimarm]

Starkimarm war erstaunt, sie hatte also alles geplant und ihn hier her gelockt. Beim Anblick des Vorbereiteten Picknicks knurrte ihm schon der Magen.

Du hast mich angelogen, sollte da doch etwas wahres an den Gerüchten über dich sein?

Lachend blickte er zu seiner Frau.

Ich liebe dich und du hast einen wunderschönen Platz ausgesucht, aber ich glaube auch, dass du ums schwimmen lernen nicht hinweg kommen wirst.

[Alane]

Alane musste bei Starkimarms Worten auch lachen. Sie setzte sich auf die Picknickdecke und forderte ihn lächelnd auf, es ihr gleich zu tun.

Übers Schwimmen reden wir später - ist es heute nicht ein bißchen kühl dafür? Und Handtücher haben wir auch keine dabei.

Die Aussicht gleich heute noch mit dem Schwimmunterricht anzufangen verunsicherte Alane dann doch. Sie wollte doch erstmal nur das Wasser ansehen. Die Ruhe am See genießen.

Jetzt lass uns erstmal was essen. Hast Du Hunger? Was möchtest Du denn? Wir haben Brot, Eier, Käse, Brathähnchen, Räucherforelle, Radieschen. Zur Nachspeise habe ich einen Kuchen gebacken und es gibt Erdbeeren. Und was möchtest Du trinken? Ich habe Wasser und Bier dabei.

Alane ergriff Starkimarms Hand und zog ihn neben sich auf die Decke.
Jetzt komm schon. Ich hab einen Bärenhunger und ich warte nicht viel länger darauf, dass Du mir sagst, was Du willst.

Fröhlich zwinkerte sie ihrem Mann zu.

[Alane]

Alane beobachtete Starkimarm beim Essen. Wie sehr sie ihn liebte ...

Und doch: Sie fühlte sich einsam in letzter Zeit. Österreich und sein neues Amt schienen ihn ganz in Beschlag zu nehmen. Es war sehr still geworden in ihrem Haus.

Alane sehnte sich danach mit Starkimarm Zeit zu verbringen. Sie sehnte sich nach seiner Nähe, nach dem Austausch mit ihm.

Sie wandte den Blick von ihm ab und lies ihn über den See gleiten. Er sollte die Tränen nicht sehen, die sich in ihren Augen sammelten und drohten als Bäche über ihre Wangen zu fließen.

Sie dachte zurück an frühere Zeiten. Wie aufregend und neu war es gewesen, als aus Freundschaft plötzlich mehr wurde, als sie auf der Reise nach Konstanz so unerwartet zueinander gefunden hatte. Wie hatte sie die Zeit genossen, in der sie als seine Privatsekretärin intensiv mit ihm zusammengearbeitet hatte. Wie stolz war sie auf ihren Starkimarm gewesen, als er zum ersten König des HRRDN erklärt wurde. Wie glücklich hatte sie sich gefühlt, als er ihr das Jawort gab.

Woran mochte es liegen, dass nun alles so anders war? War es ihr Amt, das die Distanz zwischen ihnen wachsen lies? Aber sie hatte ihn doch immer an erste Stelle gestellt. Er war das Zentrum ihres Daseins. Ohne ihn war sie nur ein halber Mensch. Oder war es sein politisches Engagement und die eingeschränkte Zeit ...

Alane schluckte. Wie sehr wünschte sie sich die alten Zeiten herbei ... Hatten sie nicht sogar darüber gesprochen ein Baby zu bekommen. Und nun waren sie immer zu unterschiedlichen Zeiten zuhause. Wann immer sie heimkam und hoffe ihn anzutreffen wurde sie enttäuscht.

Sie schluckte wieder, atmete tief durch, setzte ihr schönstes Lächeln auf und wandte sich an Starkimarm.

Ach Liebster ...

Alane blickte ihrem Starkimarm in die Augen.

Wie fühlst Du Dich eigentlich zur Zeit? Was erhoffst Du Dir für die Zukunft? Wo soll unser Weg hinführen?

Diese Fragen beschäftigen mich zur Zeit sehr, doch ohne Dich kann ich keine Antworten finden.

Alane rutschte zu Starkimarm hinüber und legte ihren Kopf an seine Schulter, während sie auf seine Antwort wartete.